Am 3.10. ging es beim Magdalena Gespräch mit über 200 BesucherInnen um gutes Benehmen. Kein geringerer als Dkfm. Prof. Dr. Thomas Schäfer-Elmayer konnte für diesen Abend gewonnen werden. IMAS-Umfrage von DDr. Paul Eiselsberg bringt Überraschendes zu Tage.
Thomas Schäfer-Elmayer: „Gutes Benehmen ist von vielen Faktoren abhängig. Ehrlich und höflich zu sein, mag für viele selbstverständlich sein, auch zuvorkommend und rücksichtsvoll. Eines der zentralen Elemente ist einfühlsam zu sein, auf die Menschen eingehen und tolerant sein. Viele unterschätzen auch die Mimik, die Gestik, die Haltung und auch den Gang. Wenn jemand es noch so gut meint, aber der Ton in der Sprache passt nicht, kann man vieles zerstören. In Amerika wird man mit der Frage nach der Herkunft angesprochen. Bei uns ist das unvorstellbar, dass man ein Gespräch mit Frage beginnt: Woher kommen Sie? Am besten ist es, wenn man auf Themen des anderen eingeht, sich für diese Themen interessiert und nicht versucht, krampfhaft die eigenen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn jemand laut wird in der Sprache, ist das eindeutig ein Zeichen der Schwäche. Tischmanieren sind ganz wichtige Signale. Es geht gar nicht, wenn man Messer und Gabel mit mehr als drei Fingern in den Händen hält. Heute hat man mit ordentlichem Grüßen vieles in der Hand.
Moderne Umgangsformen verlangen auch ein Stück Toleranz. Was früher als Unsitte galt, muss heute nicht mehr gelten. Man kommt heute zum Erfolg, wenn man den Willen hat, Interesse dahintersteht, motiviert ist und offen auf Menschen zugeht. Dies muss man mit den ordentlichen Tischmanieren, einer gepflegten Sprache, angepasster Kleidung und Beachtung der Rangordnung verbinden und vor allem eines zeigen: Die 4 M- Man Muss die Menschen Mögen!“
DDr. Paul Eiselsberg/ IMAS: „1973 galt es noch als die größte Unsitte, wenn Frauen mit Lockenwicklern einkaufen gingen. 58% sagten, es ist eine schlechte Sitte, wenn man Frauen nicht in den Mantel hilft. Das sagen heute nur mehr 23%. 41% sagten vor 20 Jahren, dass es eine sehr schlechte Sitte ist, wenn Männer beim Eintreten einer Frau nicht aufstehen. Das sind heute gar nur mehr 10%. Ähnlich verhält es sich mit dem Küssen auf der Straße. Der gute alte Gentleman ist heute nicht mehr gefragt. Die Manieren, die guten Sitten verschieben sich in der heutigen Zeit gewaltig. Heute ist es die größte Unsitte, wenn man Müll oder Papier auf die Straße wirft. Gute Umgangsformen sind bei Frauen mehr gefragt als bei Männern.
Erfolg braucht moderne Umgangsformen
Magdalena Gespräch mit Thomas Schäfer-Elmayer