Der Ansturm auf die gestrige Veranstaltung war groß: knapp 220 Gäste folgten der Einladung des Bildungshauses Sankt Magdalena und des Österr. Integrationsfonds / Landesstelle Oberösterreich zum Magdalenagespräch "Leistung als Integrationsmotor - ein Erfolgsrezept für die Zukunft?!"
Neben zahlreichen Gästen aus der Politik und Wissenschaft konnte Mag. Günther Lengauer auch StS Sebastian Kurz als Hauptreferent des Abends begrüßen.
Anfangs präsentierte DDr. Paul Eiselsberg Umfragen wonach 56% der Bevölkerung überzeugt sind, wer nicht Deutsch lernt, darf auch nicht eingebürgert werden. Weiters ist das soziale Verständnis füreinander wichtig. Nur 16% glauben, mit Einbürgerung den Fachkräftemangel beheben zu können.
KO Mag. Thomas Stelzer ist stolz darauf, mit dem Integrationsleitbild des Landes OÖ unter Einbeziehung der Gemeinden einen wichtigen Meilenstein in der Integration gesetzt zu haben. Integration beginnt im Kleinen, auch haben LehrerInnen bereits mit Integration begonnen, da hat die Politik noch nicht einmal darüber gesprochen.
Univ. Prof. Dr. Heinz Fassmann legte in seinen Ausführungen dar, dass Integration vielfach zu Missverständnissen führt. Es gibt verschiedene Integrationsmodelle. Ausgangspunkt ist immer die Entwurzelung des Betroffenen. Er hat keine Beziehung mehr zur Herkunft und noch keine neue Heimat gefunden. Es geht darum, die Zuwanderer fit zu machen für unsere Gesellschaft. Jetzt bewegt sich auch etwas in der Diskussion, früher war hier Stillstand. Mit der Einführung der Rot-Weiß-Rot-Card und dem 20 Punkte-Programm, das von der Bundesregierung jetzt abgearbeitet wird, ist die Integration mit Leben erfüllt. Fassmann warnt allerdings davor, mit Ausländer-Wahlkämpfen den Fortschritt wieder in einen Rückschritt zu verwandeln.
StS Sebastian Kurz legte dar, dass jedes vierte Volksschulkind Migrationshintergund hat. Vor allem bei der Jugend ist Integration auch kein Thema. Er richtet seine Politik darauf aus, das Thema positiv zu bearbeiten, vor allem auch auf die Chancen zu achten. Integration durch Leistung bedeutet, dies in drei Schritten umzusetzen. Spracherwerb ist besonders wichtig, wenn man bedenkt, dass 10.000 SchülerInnen das Schulsystem pro Jahr ohne Abschluss verlassen, davon jedes 7. Kind mit Migrationshintergrund. Einsatz bringen, um die Defizite der Erwerbsfähigkeit zu verringern, auch zum Einsatz für das Ehrenamt zu animieren. Und vor allem auch Respekt schaffen für Österreich, dabei auch unsere Werte hervorzuheben.
Den Abschluss des Abends machte Mag. Doris Staudinger vom Integrationsfonds OÖ und überreichte Auszeichnungen für das Programm Mentoring für MigrantInnen und übergab Karrieretickets als Unterstützung für die Integrationsbemühungen.
Spannende Referante und interessante Diskussionsaspekte bildeten einen gelungenen Abend zu einem hochaktuellen Thema unserer Gesellschaft.
Freuen Sie sich auf weitere Magdalenagespräche im kommenden Jahr!