Gestern, den 6. Februar 2013, fand in Linz das Magdalena Gespräch zum Thema "Berufsanerkennung als Win-Win-Situation - Qualifikation von MigrantInnen als Zukunftschance für Österreich" statt. Über 200 Besucher/innen nahmen an der
Veranstaltung teil. Am Podium diskutierten Mag. Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, Birgit Gerstorfer, Landesgeschäftsführerin AMS OÖ und Dr. Heinz Kasparovsky von ENIC
NARIC.
Über 8.000 Fachkräfte fehlen in Oberösterreich
"In Oberösterreich fehlen derzeit über 8.000 Fachkräfte,
Unternehmen haben große Probleme offene Stellen nach zu besetzen,"
erklärte Mag. Ulrike Rabmer-Koller von der Wirtschaftskammer OÖ. "Es
ist deshalb notwendig, Know-how aller im Land lebender Menschen zu
nutzen. Viele Migrant/innen bringen gerade aufgrund ihrer
Sprachkenntnisse und ihrer Auslandserfahrung besonders gute
Voraussetzungen mit."
Trotz oftmals guter Ausbildung und sprachlichen
Zusatzqualifikationen sind Migrant/innen in Oberösterreich aber
überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen, betonte Birgit
Gerstorfer, AMS-Landesgeschäftsführerin. "Was vielen fehlt, ist die
gültige Anerkennung ihrer Ausbildung in Österreich."
Anlaufstelle für Personen mit im Ausland erworbenen Qualifikation
Dr. Heinz Kasparovsky vom Österreichischen Informationszentrum für
grenzüberschreitende Anerkennung (ENIC NARIC) gab einen fundierten
Einblick in den Prozess der Berufsanerkennung. Mümtaz Karakurt,
Geschäftsführer von migrare, stellte die im Jänner 2013 neu
gegründete Anlaufstelle für Personen mit im Ausland erworbenen
Qualifikationen (AST) vor. In vier Anlaufstellen österreichweit
erhalten Migrant/innen kostenlose, mehrsprachige Beratung und
Unterstützung im gesamten Anerkennungs- und Bewertungsprozess.
Neue Online-Plattform www.berufsanerkennung.at
Um konkrete Maßnahmen zur erleichterten Anerkennung von
ausländischen Bildungs- und Berufsabschlüssen zu entwickeln, wurde
das interministerielle Netzwerk Anerkennung ins Leben gerufen. Der
Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) koordiniert die
Netzwerktreffen. Mit der Website www.berufsanerkennung.at wurde
bereits eine erste Maßnahmen erarbeitet. "Die neue Online-Plattform
www.berufsanerkennung.at ist ein wichtiger Schritt um Migrant/innen
im Nostrifikationsprozess schnell und unbürokratisch zu unterstützen:
Mit ein paar Klicks finden sie sofort die richtige Anlaufstelle für
ihre Anerkennung", erklärt ÖIF-Geschäftsführer Mag. (FH) Franz
Wolf-Maier. "Wir unterstützen Migrant/innen damit beim raschen
Einstieg in eine ausbildungsadäquate Anstellung und leisten einen
wichtigen Beitrag zu ihrer erfolgreichen Integration."