Anlässlich des gestrigen Magdalena Gespräches zum Thema Bildung und Humanität konnte von GF Günther Lengauer (BH Sankt Magdalena) die Koordinatorin von PISA Österreich Frau Mag. Ursula Schwantner begrüßt werden. Dass Österreich beim PISA Test nicht bestens abschneidet, ist hinlänglich bekannt. Dass aber die Lesekompetent beispielsweise besser ist, je höher der sozioökonomische Staus, ist auch ein Ergebnis von PISA. Auf wenig Verständnis bei den ZuhörerInnen stieß Frau Schwantner mit dem Ergebnis, dass SchülerInnen mit geringem sozioökonomischem Status bei gleicher Lesekompetenz deutlich schlechtere Noten bekommen als SchülerInnen mit einem höheren Status. Die PIRLS Studie aus 2006 hat dies untersucht, hier liegt nach Schwantner ein Teilaspekt für das Thema Humanität in der Bildung.
Frau OSR Dir. Cornelia Polli von der Diesterwegschule in Linz brachte in ihrem Statement ein, dass es wieder um die Herzensbildung gehen muss. Es geht um das Übermitteln von sozialer Kompetenz. Die Schule kann allerdings auch nicht alles übernehmen. Der Arbeitsmarkt erwartet von den jungen Leuten Konfliktfähigkeit, Teamarbeit, Umgang mit anderen Kulturen. Auch das muss im Lehrplan drinnen sein, darüber hinaus fordert Polli ein besseres Image für den Lehrerberuf und mehr Männer als Lehrer in die Pflichtschulen.
Herr Helmut Gann, Jugendprojektbetreuer des AMS OÖ stellte in seinen Projekten vor, wie wichtig die Zusammenarbeit der Interessensgemeinschaften ist. Das AMS macht Prävention, um die Jugendlichen früher zu erreichen. Auch die Jugend braucht ein Netzwerk, mit der Jugendlandkarte und dem Jobspeeddating hat das AMS OÖ bereits sehr erfolgreiche Projekte umgesetzt. Die Jugendlichen müssen zu mehr Chancengerechtigkeit kommen.
LAbg. Mag. Michael Strugl hat betont, dass wir bis 2020 30.000 zusätzliche Fachkräfte brauchen. Jedoch fangen elementare Kulturtechniken und auch die Lesekompetenz wie sie bei PISA untersucht wird, schon im Elternhaus an. Natürlich müssen die Qualifikationen am Arbeitsmarkt bedient werden, das ist aber nur die eine Seite. Die andere Seite ist die Persönlichkeitsbildung der jungen Leute. Dass Bildungssystem muss das Aufspüren von Begabungen und Talenten zulassen. Bildung ist nicht nur ein ökonomischer Faktor.
Als Resümee des Abends kann gesagt werden, dass PISA nicht lehrplanbezogen ist und keine alleinige Aussagekraft über unser Bildungssystem und die Humanität in der Bildung hat. Die Humanität in der Bildung fängt mit dem respektvollen Umgang mit der Jugend an und findet sich im sozialen Netz, in dem man beispielsweise bei Schulabbruch landen muss, wieder.
Hier der Link zu den Video-Aufzeichnungen durch die EducationGroup GmbH:
http://www.edugroup.at/bildung/news/detail/humanitaet-in-der-schule-1.html