Unter dem provokanten Titel "Kann man Kriege noch gewinnen?" befasste sich das erste Magdalena-Gespräch in diesem Jahr mit dem gerade wieder besonders aktuellen Thema "Sicherheit im Zeitalter der Globalisierung". "Hausherr" Mag. Günther Lengauer und Landesgeschäftsführer-Stv. Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer namens des Mitveranstalters OÖVP konnten dazu gestern Abend 230 Besucher im Bildungszentrum St. Magdalena bei Linz begrüßen, darunter neben den drei Referenten - Botschafter aD Dr. Wendelin Ettmayer, MEP Dr. Paul Rübig und Univ.-Prof. DDr. Heribert F. Köck - auch Bundesratspräsident Gottfried Kneifel, Rot-Kreuz-Präsident Leo Pallwein-Prettner und den Präsidenten der oö. Industriellenvereinigung, Dr. Klaus Pöttinger. Die drei Referenten waren sich einig, dass in Mitteleuropa die Logik des Krieges durch die Logik der Werte ersetzt worden ist, weshalb das gemeinsame Europa als erfolgreiches Friedensprojekt durchaus als Vorbild dienen könne. Denn es gebe außerhalb Europas noch viele Zonen, in denen es noch die traditionelle Haltung zum Krieg als Durchsetzung der eigenen Interessen gebe. Ein Sonderfall würden auch die USA darstellen, in der die Diplomatie und das Milität noch immer eine Einheit bilden würden, weshalb es auch nicht verwunderlich sei, dass die USA die Hälfte der Rüstungsausgaben weltweit bestreite. Paul Rübig erfuhr dann noch eine besondere Würdigung durch Bundesratspräsident Gottfried Kneifel, der dessen 15jährige Mitgliedschaft im Europäischen Parlament zum Anlass für eine Laudatio nahm, in der er nicht nur auf Rübigs Erfolge bei der Verbilligung der Roaming-Gebühren im EU-Raum, sondern auch auf dessen nach wie vor starke Verwurzelung in Oberösterreich verwies - bei der EU-Wahl 2009 hatte Rübig nämlich mit 11.000 die meisten Vorzugsstimmen aller oö. Kandidaten erhalten. Botschafter aD Ettmayer wiederum präsentierte im Rahmen der Magdalena-Gesprächs auch sein aktuelles Buch "Alte Staaten - neue Welt. Stabilität und Wandel in den internationalen Beziehungen".
