Über 150 Personen folgten der gestrigen Einladung zum Magdalena Gespräch anlässlich des Equal Pay Days. Das brennende Thema Gehaltsverhandlungen stand im Mittelpunkt. Frau Claudia Kimich aus München erklärte in sehr anschaulicher Art und Weise, dass Frauen sehr oft dazu neigen, Fleiß als selbstverständlich anzusehen. Auch Frauen müssen Leistung und Nutzen, die sie für das Unternehmen erbringen jederzeit parat haben. Männer haben das, so Frau Kimich. Für Gehaltsverhandlungen gibt sie den Tipp, die Forderungen immer 30% über der gewünschten Summe anzusetzen. Frauen verdienen in Österreich immer noch 21,26% weniger als Männer.
Frauen müssen sich etwas zutrauen. Auch wenn man ein NEIN kassiert und zu hoch pokert, darf Frau das nicht persönlich nehmen, sondern sollte das NEIN als Information akzeptieren. Sowie eine Frau immer danach trachten muss, auf Augenhöhe zu kommen in der Gehaltsverhandlung, muss man auch schauen, dass man auf Augenhöhe aus der Verhandlung herauskommt. In einem speed-coaching stellte gestern Frau Kimich die zentralen Fragen. Was ist das Ziel, was hat man bisher für das Ziel getan, wie hoch ist der Preis dafür, wann setzt man den 1. Schritt, bis wann will man das Ziel erreichen und was ist der innnere Schweindehund, der das Ziel bisher boykottiert hat?
Für Beate Zechmeister vom Frauenreferat des Landes OÖ bedarf es Mutmacherprogramme. Das AMS OÖ hat lt. Birgit Gerstorfer die Quote der Führungspositionen der Frauen von 20 auf 48% erhöht. Frauen tun erwiesenermaßen mehr in ihren Jobs als Männer, sind allerdings auch sehr verliebt in ihre Arbeitsplätze und wollen gewohnte Strukturen nur ungern aufgeben. DI Werner Pamminger vom Clusterland OÖ will mit seinen Netzwerken helfen, Frauen in Führungspositionen zu unterstützen. Josef Buttinger von der HR Lounge sagt, aus der Leistungsgesellschaft ist eine Erfolgsgesellschaft geworden. Er sieht den Unterschied zwischen Männern und Frauen darin, dass Männer von den Erfolgen berichten und Frauen über die Leistungen. Für Frau Mag. Keplinger-Mitterlehner von der Raiffeisenlandesbank OÖ ist die Teilzeit ein Karrierehemmnis. Die RLB hat daher Programme entwickelt, dass Teilzeitkräfte wieder auf Vollzeitjobs ausgebaut werden, um Frauen ab 45 Jahren nach den Zeiten der Kindererziehung wieder Möglichkeiten zu bieten.
Frau Landesrätin Mag. Doris Hummer als Initiatorin des Abends sieht die Bedeutung des Equal Pay Days im Aufmerksam machen auf das Thema. Sie will in verschiedenen Maßnahmen den Mut der Frauen verstärken und so dazu beitragen, langfristig die Einkommensschere zwischen Mann und Frau verkleinern.